Bald schnelles Internet in Frankfurt (Oder)?

Schnelles Internet in Frankfurt (Oder)
Erläuterte die Pläne der Stadt Frankfurt (Oder): Wirtschaftsreferent Mario Quast. Foto: B. Frank

Frankfurt/Oder (fra). Im Rahmen des „Safer Internet Day 2017“, der in Frankfurt (Oder) zum mittlerweile achten Mal statt fand, hielt der Wirtschaftsreferent Mario Quast einen Vortrag mit dem Titel „Im Fokus – Schnelles Netz für Frankfurt (Oder)“.

Manch mittelalter Leser mag sich noch an die ganz langsamen Internetzeiten erinnern. Da wurde der Computer (minutenlang) hochgefahren und während des Einwählvorgangs des Modems war noch genügend Zeit einen Tee aufzugießen. Geduld war hier noch wirklich gefragt, aber wir kannten es nicht anders. Wer heute in Frankfurt (Oder) zu den wenigen Glücklichen gehört, in einer der „schnellen Internetinseln“ zu leben, hat es gut. Alle anderen „Abgeschnittenen“ hoffen nun auf einen positiven Bescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Dort hatten sich Experten der Stadt um Fördermittel für den Breitbandausbau in Frankfurt beworben. Der städtische Wirtschaftsreferent Mario Quast erklärte, dass er in den nächsten Wochen mit einem „Zuwendungsbescheid“ rechne. Aktuell sind Haushalte und Gewerbegebiete mit einer Geschwindigkeit von unter 30 Mbit/s versorgt. Es gebe aber auch Standorte mit weniger als 6 Mbit/s. Das Ziel sei bis zum Ende des Jahres 2018 eine flächendeckende Versorgung mit 50Mbit/s sicherzustellen.

Heute ist die Wirtschaft und das soziale Leben untrennbar mit dem Internet verbunden und ein steigender Breitbandbedarf ist sicher, sagte Mario Quast. Laut einer Studie aus dem Jahre 2015 des Unternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem Geographischem Institut der Universität Bonn bremst fehlender Breitbandausbau die kommunale Wirtschaft. Städte mit gut entwickelter digitaler Infrastruktur weisen hingegen ein höheres Gewerbesteueraufkommen auf, haben bessere Beschäftigungszahlen und wachsen deutlich schneller als Städte mit schwacher digitaler Infrastruktur. „Es besteht die Gefahr, dass sich der digitale Graben zwischen den fortschrittlichen Kommunen und denjenigen weiter vertieft, die die Digitalisierung nicht systematisch in Angriff nehmen“, sagte der Co-Autor der Studie Prof. Claus Wiegandt vom Geographischen Institut der Universität Bonn zur Veröffentlichung vor zwei Jahren.

Auch Oberbürgermeister Dr. Martin Wilke äußerte sich im Herbst 2016 zur Bewerbung und Engagement der Stadt: „Leistungsfähige IT-Infrastrukturen sind ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmen wie für Privathaushalte. Für Unternehmen wie das IHP, das Klinikum, die Universität aber auch viele Handwerksbetriebe sind sie das Rüstzeug, um Aufträge ausführen und damit langfristig am Markt bestehen zu können“.

Nach einem positiven Zuwendungsbescheid des BMVI werde im ersten Halbjahr 2017 eine europaweite Ausschreibungsphase für den Breitbandausbau stattfinden. Ab Mitte des Jahres solle der Bau beginnen, davon würden 80 Prozent im Tiefbau ausgeführt. Bis Ende 2018 sei dann die flächendeckende Versorgung mit 50Mbit/s Wirklichkeit, so Mario Quast optimistisch.

Zu den Fördermitteln, die zu 50 Prozent vom Bund und zu 40 Prozent vom Land Brandenburg finanziert würden, kämen zudem für Frankfurt (Oder) als „Haushaltssicherungs-Kommune“ die Übernahme des Eigenanteils von 10 Prozent durch das Land Brandenburg.

 

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