Beeskow (eb/fra). Die Weihnachtsausstellung “Kinderwünsche im Spielzeugland DDR” in der Burg Beeskow ist noch bis zum 5. Februar 2017 zu sehen. Zu Weihnachten stand Spielzeug jeder Art für die Kinder in der DDR ganz oben auf der Wunschliste. Ihre Wunschzettel trafen seit 1984 unter anderem auch im brandenburgischen Himmelpfort ein. Dieses originelle Weihnachtspostamt gibt es noch heute.
Was aber wünschten sich die Kinder in der DDR? Womit spielten sie besonders gern? Konnten ihre Wünsche überhaupt erfüllt werden? Die derzeitige Ausstellung im Bergfried der Burg Beeskow mit Leihgaben des Eisenhüttenstädter “Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR” zeigt, wie das bei Kindern begehrte Spielzeug aussah und woher es kam. Die Geschichte der DDR als Spielzeugland beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg mit vielen Hundert Kleinproduzenten, die später nach und nach zusammengeführt und verstaatlicht wurden. Anfang 1980 vereinte ein einziges Kombinat, das “VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg” über 90 Prozent der gesamten Spielzeugproduktion der DDR. Das einprägsame schwarz-rote Logo wurde international zum Synonym für die DDR-Spielzeugindustrie.
Bereits im Frühjahr 1946 hatte das Leipziger Messeamt in Vorbereitung seiner ersten Friedensmesse von einem “großen Spielhunger” gesprochen. Ihn fortan zu stillen, war das Ziel der vier traditionellen Standorte, die sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, befanden: Sonneberg, die “Welthauptstadt des Spielzeugs“ im östlichen Thüringen, Olbernhau, Blumenau, Saida und Grünhainichen im Erzgebirge, Waltershausen und Ohrdruf im westlichen Thüringer Wald sowie Brandenburg an der Havel. Spielwaren aus Holz, Metall und Plaste, Puppen und Plüschtiere, Baukästen, Gehäuse-, Modell- und auch Militärspielzeug wurden hier vor allem für den Export produziert. Nach 1990 überlebten nur wenige Betriebe durch Eigentümerwechsel, die meisten wurden endgültig geschlossen. Während der Feiertage kann die Ausstellung von Sonntag 25. bis Freitag, 30. Dezember 2016, sowie am Sonntag, 1. Januar 2017 jeweils von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Am Samstag, 31. Dezember ist geschlossen.
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