STOB regions – Internationales Projekt zur Unternehmensnachfolge

IHK Ostbrandenburg Unternehmensnachfolge STOB

Für viele Unternehmen in Brandenburg steht eine Übergabe an, es gibt aber keine Nachfolger. Zahlreiche Unternehmen wurden Anfang der 90er Jahre nach der Wende gegründet und die Firmeninhaber haben nun das Rentenalter erreicht. Für sie ist es sehr schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden.

Zum einen aus demographischen Gründen, zum anderen auch aus Gründen der fehlenden Qualifikationen (z.B. Meister im Handwerk), aber auch, weil die junge Generation eine völlig andere Lebensphilosophie hat. Die Vorstellungen von Übergebern und Übernehmern gehen oft so weit auseinander, dass Übergaben häufig scheitern.

Das europaweite Projekt „STOB regions“ (Succession and Transfer of Businesses in Regions), das durch das Programm Interreg Europe finanziert wird, will dieses Problem angehen.

Während eines dreitägigen Meetings unter der Leitung der IHK-Projektgesellschaft mbH wurde kürzlich die Gastgeber-Region Brandenburg unter die Lupe genommen. Es wurden Workshops und eine Podiumsdiskussion durchgeführt und eine SWOT-Analyse erarbeitet. Als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Übergabe innerhalb der Familie steht in der Region Ostbrandenburg die Klosterbrauerei Neuzelle, die während der Tagung besucht wurde .

10 Partner aus 9 EU-Staaten (Deutschland, Finnland, Dänemark, UK, Spanien, Polen, Slowenien, Rumänien,  Bulgarien) werden sich in den nächsten 5 Jahren der großen Herausforderung „Unternehmensnachfolge“ widmen. Die Experten werden sich zu regelmäßigen Erfahrungsaustauschen treffen, die Stärken und Schwächen in jeder Region analysieren und so voneinander lernen.

stob regions Unternehmensnachfolge
Zu dem dreitägigen Meeting gehörte auch eine Podiumsdiskussion: (von links) Dr. Matthias Kirbach (Wirtschaftsförderung Land Brandenburg), Martin Hantke (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg), Prof. Dr. Birgit Felden (Hochschule für Wirtschaft und Recht), Dr. Thomas Kühne (IHK Ostbrandenburg), Stefan Fritsche (Klosterbrauerei Neuzelle).

Am Ende des Projekts soll eine Strategie für jede Region stehen, die Politik- und Wirtschaftsmaßnahmen sowie Förderungen aus den EU-Strukturfonds so miteinander verknüpft, dass möglichst vielen Unternehmensübergaben erfolgreich der Weg geebnet werden kann.

Neben den Trägern des Projekts in jedem Land (zumeist Regionalverwaltungen, Stadtverwaltungen, Wirtschaftsfördereinrichtungen) sind jeweils auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wirtschaftskammern, Banken und Unternehmer involviert. Das nächste Meeting wird in Finnland stattfinden.

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Eine Exkursion führte die Teilnehmer zur Klosterbrauerei in Neuzelle.           Fotos (2): eb